1,3 Milliarden Einwohner. Rund 140 Millionen motorisierte Zweiräder. Und Monat für Monat kommen mehr als eine Million hinzu. Gut nachvollziehbar, dass der IVM Indien als mögliches INTERMOT-Partnerland sieht. Noch vor Russland, Brasilien, Indonesien, Thailand, Malaysia und der Türkei als weitere Länder mit hohen Bevölkerungszahlen, enormer Zweiraddichte und stark entwickelter Zweiradindustrie.
New Delhi im Februar: Gleich zwei Messen bespielen das Thema „motorisierte Mobilität“. Auf dem innerstädtischen Messegelände Pragati Maidan zeigten mehr als 1.000 Aussteller „Components“ und auf dem Messegelände Greater Noida unweit der neuen Formel-1Rennstrecke „Buddh International Circuit“ lockte die Auto-Expo. Weltweite Aufmerksamkeit erreichte die „Greater Noida“, als der größte indische Automobilhersteller Tata einen neuen Kleinwagen ZiCa nennen wollte – wovon man aufgrund des gerade ausgebrochenen Zika-Virus schnell wieder Abstand nahm. Während Firmengründer Ratan Tata für seine Aufnahme in die „Hall of fame“ der Automobilbranche gemeinsam mit Luca di Montezemolo und Roger Penske gefeiert wurde, wird sich ab dem 15. Februar der neue deutsche Tata-Chef, der ehemalige Daimler-Benz- und Airbus-Manager Günter Butschek Gedanken über einen neuen Namen für den Kleinwagen machen.
Pünktlich zum Messebeginn wurden die Zahlen des Vormonats veröffentlicht: dabei durfte Royal Enfield-Chef Siddhartha Lal ganz besonders stolz sein, den sein Unternehmen erreichte in der 114jährigen Geschichte der Marke mit erstmals eine Umsatz-Steigerung von mehr als 50 Prozent. Die indische Traditionsmarke mit britischen Wurzeln hat im letzten Jahr mehr als 400.000 Motorräder verkauft und wird bald eine dritte Produktionsstätte eröffnen. Auf der INTERMOT Köln 2016 vom 4. – 9. Oktober (4./5. Oktober Fachbesucher- und Pressetag) wird Royal Enfield eine neue 410 cm³ Maschine zeigen und nach jetzigem Stand der Dinge eine Studie mit 750 cm³ im Gepäck haben.
1,32 Millionen motorisierte Zweiräder setzten ein Dutzend Marken alleine im November 2015 ab. Marktführer Hero, HMSI, TVS und Bajaj verkaufen monatlich Fahrzeuge im sechsstelligen Bereich und werden auf der INTERMOT Köln 2016 erwartet. Auch Mahindra, in der MotoGP Szene mit dem Racing Team Germany fusioniert, und nun für den weltweiten Vertrieb der Roller des IVM Mitglieds Peugeot zuständig, werden gern gesehene Gäste in den Kölner Messehallen sein.
Der indische Fahrzeugherstellerverband SIAM hat zugesichert, den Kontakt zu seinen Zweiradproduzenten aufzunehmen und strategisch das Ziel eines indischen Gemeinschaftsstandes auf der INTERMOT zu verfolgen. Vor wenigen Wochen zeigte sich bei der Messe in der brasilianischen Millionen Metropole Sao Paolo, dass im internationalen Messegeschäft die Zulieferer, Komponenten- und Zubehörhersteller immer eine überaus wichtige Rolle spielen. Umso erfreulicher ist es für die INTERMOT, dass es in Brasilien gelang mit dem Verband ANFAMOTO einen Kooperationsvertrag abzuschließen. ANFAMOTO macht damit Köln zu einem hochinteressanten Ziel für Brasilianer.
Nach mehreren Gesprächen sicherte der Verband der Fahrzeugkomponentenhersteller ACMA zu, sich bei einem Deutschlandbesuch im September mit einer Delegation des IVM zu treffen und damit seinen Mitgliedern den IVM, den deutschen Markt und die INTERMOT Köln vorzustellen. Die mehr als 50.000erwarteten Fachbesucher der INTERMOT werden am indischen Messestand sicher mehr über den indischen Verband und seine 750 Mitgliedsunternehmen erfahren. Auch eine indische Fachzeitschrift wird erstmals einen Messestand zur INTERMOT belegen. Der Marktführer im Segment der großen Motorräder XBhp (Extra Braking Horse Power) wird auf einem Stand das Motorradland Indien präsentieren und dabei das Publikum sicher wieder positiv überraschen.
Indien – willkommen zur Weltleitmesse INTERMOT Köln 2016!